Donnerstag, 5. April 2012

hundstage

was macht frau eigentlich wenn sie eine krebsdiagnose bekommt?
erstmal heulen.
dann alle anrufen und wieder heulen.
dann den kalender durchforsten und alle termine absagen die jetzt plötzlich nicht mehr möglich sind. dazwischen eine runde heulen um dann umgehend zum ersten bier zu schwenken.
nach dem dritten bier alles nicht mehr so schlimm finden, in partylaune sein und auf einem konzert mächtig abtanzen.
nach dem sechsten bier einschlafen um nach 3 stunden wieder auf zu wachen und nicht mehr schlafen zu können.
am tag danach neben kopfschmerzen auch noch einen mächtigen depressiven bekommen.

die bombe schlägt erst am tag danach ein, die alkohol-melancholie tut ihr übriges. ich brauche dringend ablenkung, "schaffe schaffe" heißt die devise. dabei bin ich doch so müde! möchte nur schlafen, rasten, entspannen. geht nicht, supergirl fühlt sich unsuper.

nach ein paar tagen wuselei, plackerei, angepsanntem Sein entdecke ich im medikamentenregal "Relax-Tabletten" - homöopathisches seelenheil gegen angstzustände und schlaflosigkeit. "hüfts ned so schods ned" denk ich mir und bin ab sofort abhängig von den dingern... na gut, ist ja homöopathie.

die nächsten tage schaffe ich mit nur mehr ein bis zwei, sich vorwiegend von hinten anschleichend und mich völlig überrollenden, weinattacken und gewöhne mich daran seelisch labil durch die welt zu wandeln.
ich schwappe in einen organisationswahn, alles muss vor der OP erledigt werden, der plan muss stehen, muss denken und tun, muss überlegen und listen schreiben.

und doch weiß ich rein gar nichts...

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