Dienstag, 24. April 2012

erste etappe OP. Haken drunter.

1 woche im krankenhaus, den anderen schilddrüsen-losen zusehen wie sie quietschfidel durch die gänge hüpfen und ihre narbe in ihrer fettfalte am hals verstecken können, sich selbst wie der ärmste mensch auf erden fühlen und doch über die lästige drainage im hals lachen können.
kurzzusammenfassung meiner schilddrüsen-total-op samt entfernung aller lymphknoten.

ich bin heiser, durch die nähe des tumors an den rechten stimmnerv huste ich wie eine alte frau. ich habe das gefühl einen bleistift quer verschluckt zu haben und laufe 5 tage mit einer drainage im hals herum die ich liebevoll "schnurli" getauft habe - schließlich kuscheln wir miteinander im bett und sind unzertrennlich. das schöne drainagensackerl wird erst mit stoffmalfarben verziert, meine besucher unterschreiben (wer schon keinen gips hat soll trotzdem ein andenken haben) und später kriegt schnurli sogar ein selbstgehäkeltes mäntelchen.
ich kotze tagtäglich dem krankenhaus-essen fast neben die schulter, bekomme irgendetwas das aussieht wie grauer toast aber wahrscheinlich fleisch sein soll und schlürfe mit strohhalm an meinem saft. erbärmlich.
ich kann kein buch lesen vor lauter blöd im kopf und kämpfe mich mit frauenzeitschriften durch in denen die neuesten modetrends angepriesen werden - passt aber leider alles nicht zum narbenlook von radioactivegirl.

meine highlights: am zweiten post-OP-tag alleine aufs klo gehen, am dritten post-OP-tag einen eigenen pyjama anziehen, am vierten post-OP-tag einen geilen verlängerten im krankenhausbuffet schlürfen, am fünften post-OP tag schnurli verlieren (jaja, loslassen heilt...) und am sechsten post-OP tag nahe einem kollaps sein weil der weg vom krankenhaus zur apotheke mich fast umbringt. eine kleine weltreise... und ICH hab sie geschafft!

erste etappe: well done radioactivegirl!

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